about blue
 
Bis zu ihrem sechsten Lebensjahr ist Klaudia Kotlarz-Weber in Kattowitz aufgewachsen, einer Stadt im Süden Polens, wo sich die idyllischen Wälder und Bergbaugebiete die Hand reichen. Seit dieser Zeit schon sind die Malerei und die Kunst ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Nach dem Abitur erlernte sie den Beruf der Bauzeichnerin und studierte Architektur. Anschließend arbeitete sie bis 2009 als Architektin in Hannover. Der Liebe wegen zog es sie 2008 weiter in den Norden nach Oldenburg. Seither arbeitet sie als Architektin und freischaffende Künstlerin im Raum Oldenburg. Sie sieht eine enge Beziehung zwischen ihrem Beruf als Architektin und der Kunst.
 
Klaudia Kotlarz-Weber
 
 
“Das Geheimnis der Kunst liegt darin,
dass man nicht sucht, sondern findet.”
(Pablo Picasso)
 

Artistic statement – Die Reise beginnt  Für Klaudia Kotlarz-Weber kommt die abstrakte Kunst aus dem Innersten. Ihre Kreativität kennt in der freien Malerei keine Grenzen. Jedes ihrer Bilder ist ein echtes Unikat und auf eine ganz eigene Art und Weise einzigartig, da die Künstlerin nie nach Vorlage arbeitet. Der Griff zur Farbe und zum Werkzeug erfolgt aus reiner Intuition. Dabei gibt es kein Bild in ihrem Kopf, auf das sie hinarbeitet. Die Kunstwerke sind das Ergebnis des Zusammenspiels der Pigmente, der Farben, der Spannungen und der Stimmungen. Jedes Werk ist dabei eine neue Reise.

gold river II

Klaudias Arbeitsweise  Die so genannte freie Malerei, ist eine Malerei, bei der auf ein unbekanntes Bildergebnis hingearbeitet wird. Dabei ist die Inspiration, die eigene Handschrift bzw. der eigene Stil essentiell. Man muss sich der Malerei hingeben und darf nicht an den schönen Stellen eines Zwischenstadiums festzuhalten. Ein Künstler muss den Mut haben etwas wieder zerstören zu können, um etwas Neues zu erschaffen. Jedes Werk ist dabei geprägt von einem emotionalen Prozess. Die Malerei besteht aus dem Beobachten, dem Auswählen, dem Übermalen, dem Zerstören, dem Neu beginnen und dem Erkennen wann ein Bild fertig ist. Manchmal ist es durchaus sinnvoll ein Bild mit einem gewissen Abstand zu betrachten um festzustellen, dass es fertig ist oder zu erahnen, was es noch benötigen könnte. 

Klaudia Kotlarz-Weber gestaltet Bilder, die gegenstandslos oder skulpturale Abbilde darstellen. Als Architektin baut sie ihre Bilder aus verschiedenen Schichten, Lasuren und zahlreichen Ebenen auf. Es handelt sich dabei um architektonisch erbaute und gestaltete Räume, Tiefen, herausgearbeitete Formen und aufgebaute Reliefs durch unterschiedlichste Oberflächen und Beschaffenheiten. Durch das experimentelle Arbeiten mit verschiedensten Materialien bzw. Werkstoffen fordert Klaudia Kotlarz-Weber sich immer wieder heraus, da es sich oftmals um nicht planbare Arbeitsprozesse handelt. Die Künstlerin hebt sich dadurch ab, dass gern mit Materialien aus dem baulichen Bereich arbeitet. Manche Materialien ergänzen sich gut und andere wiederum stoßen sich ab. Dabei entstehen immer sehr spannende Ergebnisse. So nutzt sie unterschiedliche Spachtelmassen, weißen Beton, Marmormehl, Pigmente, Bitumen, Lacke, hochwertige Farben, Rinden, Sand, rostigen Eisenplatten, Metalle, Eisenstaub, Kupfer, Oxidationsmittel, Kaffee, Kaffeelasur, Karton, Papier, Seidenpapier, Binder und Moorlauge. Besonderes gerne arbeitet die Künstlerin mit Pigmenten. Es handelt sich dabei um das Ursprungsmaterial jeder Farbe. Besonders gefällt ihr die Intensität, die Leichtigkeit sowie die verschiedenen Techniken und Möglichkeiten der Verarbeitung. Klaudia Kotlarz-Weber arbeitet oft in Serien, in denen sie an mehreren Bildern gleichzeitig arbeitet. Manchmal geht es ihr um die Reduktion der Farbigkeit, welche die Abstraktion verstärkt und manchmal bestehen in ihren Bildern auch Bezüge zur Musik. 
 
The foreign body
 

In der Serie „Oxidation“ hat sich die Künstlerin mit der Oxidation verschiedener Materialien auseinandergesetzt. Dabei hat sie das Altern und das Oxidieren von unterschiedlichen Metallen malerisch in ihren Werken imitiert und festgehalten. Alle Bilder hat sie hierbei einem nicht planbaren Oxidationsprozess unterworfen. Der Rost ist ein Produkt der Natur, aber auch ein Zeichen des Verfalls und des Vergehens und spielt heutzutage eine große ästhetische Rolle in der Kunst, im Design und in der Architektur. Man spricht nicht mehr von Rost bzw. von Korten, sondern von Patina. Es ist eine Leidenschaft von Klaudia Kotlarz-Weber mit korrodierenden Materialien zu arbeiten. 

Durch zahlreiche Akademien und Seminare strebt sie eine Weiterentwicklung des eigenen künstlerischen Stils an und wächst stetig über sich hinaus. Dazu gehört für sie die Verbesserung der eigenen Sicht, das Finden, das Verfeinern eigener Techniken und die Entwicklung einer eigenen besonderen Arbeitsweise und Bildsprache.  Malen bedeutet für Klaudia Kotlarz-Weber Entspannung und das Zulassen von Emotionen. Wenn sie malt, empfindet sie Ruhe, Glück und Ausgeglichenheit. Jeglicher Stress und Lärm des Alltags fällt von ihr ab. Im kreativen Schaffensprozess vermeidet sie bewusst Computer und Smartphone. Ausschließlich Musik lässt sie auf sich wirken. Auf die Frage, wann ein Bild fertig sei, antwortet die Künstlerin, dass ein Bild dann für sie fertig sei, wenn die Spannung im Bild stimmt und nichts mehr entnommen oder hinzugefügt werden kann. Diesen Moment genießt sie sehr und empfindet ein inneres Glück.
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